B
‣ siehe auch Aussprache
DAZU:
▫ wer a sagt, muss auch b sagen 'wenn der Anfang gemacht ist, so muss auch das Weitere folgen'
KOMM: stößt jemand ein a od. ah! der Verwunderung aus, so spottet man nicht selten mit b (be oder bä)
► QUELLEN
Gutzeit 1859, 91f.
B Dieser Buchstabe wird nie mit p verwechselt, ebensowenig wie p mit b.
Statt des Anlautes b hören wir nur p in folgenden Wörtern: Banier, Barchent, batzig, Bauke, bauken, Bausbacke, bausbäckig, Bieze, Biezchen, Bobo, bochen, bolstern, Bolster, Bosse, Bossenspiel, Bossierlich, brägeln, brasseln (prasseln), brassen (prassen), Buckel (Rücken oder Rückenkrümmung), bucklich, Budel, büf, Bufbohne, büffeln, buffern, Bunze (s. Grimm unter 6), burr, burren, Burzelbaum, burzeln und butzen (putzen).
In den folgenden dagegen immer b, und nie p: babbeln, babbern, Bursch, schlabbern, Bubbel (st. Buppel),labbern, knibbern und viele andere.
In noch andern hörte man noch zu Hupels Zeit b, wo jetzt nur p zu hören ist. So führt Hupel auf: Bassel oder Bastel st. Pastel, Budel (Paudel) st. Pudel oder Paudel, Bilz st. Pilz, brall st. prall, Bratchen st. Pratchen, blinkern st. plinkern, brusten st. prusten, busten st. pusten. - Als Auslaut spricht man es, bei vorhergehendem langen Delbstlauter wie p, bei vorhergehendem kurzen wie pp. So lauten die Wörter hob, stob, grub, Stab, wie hop, Begräppniss, Schupp. Im Wort Grobbrod lautet es wie doppeltes bb: Grobb-brod.
Eine Verdopplung des b, welche im Hochdeutschen sehr selten ist, findet sich im livländischen Deutsch häufig. So in schabbig, schwabbeln, quabblig, krabbeln, kribbeln, Kribbelkopf, Stabbe, Stubbe, labbern, klabbern, gnabbern, Bubbel, knibbern, schrubben, dobbeln, Dobbler. Nicht selten haben diese Wörter mit doppeltem b eine etwas andere Bedeutung, als diejenige ist, welche sie mit einfachem b oder mit pp besitzen. So ist klabbern, nicht dasselbe was klappern, grubblig nicht dasselbe was grubig u.s.w. Ganz ähnliche Verhältnisse kommen bei d und s vor.
Gutzeit 1886, 95
In Sprachlehren heißt es: man spreche Stab, Lob, grob u.s.w. nicht wie Stapp, Lopp, gropp, sondern gedehnter; schwerer sei das schließende b nach einem Consonanten von p zu unterscheiden, z.B. in halbm Erbse u.dgl.“ - Bei uns wird jedes auslautende b wie p gesprochen, und daher also in den angef. Wörtern Stap, Lopp, gropp, u. ebenso in halp, Erpse u.s.w. Unsere Schule hat sich nicht mit der wunderlichen Unterscheidung von weichem und hartem p zu beschäftigen. Niemals auch begegnen hier die wunderlichen Verwechselungen von b und p wie in Sachsen und nie würde es möglich sein, wie im Elsass brochet u. projet mit einander zu verwechseln.
B wird herübergezogen in der Aussprache der Wörter beobachten, Hebamme, welche wie beo-bachten u. He-bamme lauten. - Das doppelte b in Schrubb-Bürste lautet wie apostrophirtes bb'; Schrubb-Hobel mehr wie Schrupphobel; Knoblauch stets wie Knobb'-lauch. bb wird im gew. Leben öfters st. pp gesprochen in Ribbe st. Rippe; in Lippe, Wippe u.a. hört man dagegen stets pp.
Wer a sagt, muss auch b sagen, d.h. wenn der Anfang gemacht ist, so muss auch das Weitere folgen. - Stößt Jemand ein a od. ah! der Verwunderung aus, so spottet man nicht selten mit b (be oder bä).