angeben V [h]
1. Vt de aufgeben; et loobuma
▫ sofern die Wittwe das Handwerk angiebet 'nicht weiter fortsetzt'
2. Vt 'Unfug begehen' de anrichten; et pahandust tegema
▫ Kinder, was habt ihr wieder angegeben!
▫ Was geben die nicht alles an - sie geben an wie Verrückte
▫ Der hat schöne Sachen angegeben
3. Vr de werben, anhalten (um ein Mädchen zur Ehe); et kosima
▫ er hat sich bei Fräulein N. angegeben
► QUELLEN
Gutzeit 1859, 37
angeben In den frühern rig. Anz. sehr gew. für aufgeben. einen Budenhandel, 172. 1775. 371; den Betrieb der Rechtssachen, ebenda 1786. 337. Noch zu finden ebenda, 1821, 32. Jetzt wol selten.
Gutzeit 1886, 41
angeben sich, bei Deutschen und Littauen: anhalten (um ein Mädchen zur Ehe) auch nach Riga gedrungen. Er hat sich bei Fräulein N. angegeben. — Sofern die Wittwe das Handwerk angiebet, 255, aufgibt? nicht weiter fortsetzt?
Eckardt 1904, 59
angeben (gew.) für sich Ausschreitungen erlauben: Was geben die nicht alles an - sie geben an wie Verrückte
Seemann von Jesersky 1913, 101
angeben, anrichten, begehen Unfug. Kinder, was habt ihr angegeben. Der hat schöne Sachen angegeben.
Kobolt 1990, 39
angeben anrichten, Unfug begehen. Kinder, was habt ihr wieder angegeben! Pomm. angewen 'anfangen', z.B. Dull Tüg angewen; Elb. angeben 'außer sich geraten vor Gram, auch vor Lust'; pr. angeben, angewe 'Streiche machen'; nhd. alltagsspr. angeben 'Tollheiten treiben'