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gar1 Adj
'fertig (gekocht)' de fertig; gar; et valmis; küps
man rührt die kalt gewordene Butter gar
bis der Teig gar schmeckt
das Fleisch wird braun und gar gebraten
man rührt die Eier gar
die Eier werden mit der Wispel gar geklopft 'solange, bis sie das Schleimige, Schlüpfrige verloren haben'
man brüht Alles recht gar
man klopft die Sauce solange, bis sie gar und tummig ist

QUELLEN

Gutzeit 1877, 311
gar (Beiwort). Die Herkunft gilt für dunkel; selbst eine Urverwandtschaft ist nicht ermittelt. Aber russ. хорошъ und харчъ ?
Als erste und sinnlichste Bedeutung führt Grimms Wtb. an: fertig gekocht. Der gew. Begriff bezieht sich aber nicht auf Kochen, sondern auf das Fertigwerden durch Zubereitung verschiedener Art, auf erforderliche Beschaffenheit. Daher sind hier in der Küche folg., in Grimms Wtb. fehlende Ausdrücke gang und gäbe: man rührt die kalt gewordene Butter gar; bis der Teig gar schmeckt; das Fleisch wird braun und gar gebraten; man rührt die Eier gar; die Eier werden mit der Wispel gar geklopft (d. h. solange, bis sie das Schleimige, Schlüpfrige verloren haben); man brüht Alles recht gar; man klopft die Sauce solange,bis sie gar und tummig ist. Ein Decher Ochsenleder gahr, 61.
Warum nicht gar! d. h. das geht nicht an, davon geschieht nichts.
In der Wendung: das ist gar nicht übel u. dgl. (vgl. Grimms Wtb. 1322 d. γ) hat meist übel den Ton, wenn in diesen Worten der Sinn liegen soll: nicht eben übel; gar dagegen, wenn der Gegenstand als nicht übel, sondern als vortrefflich hervorgehoben werden soll. — Er ist nicht gar groß, nicht gerade, nicht besonders groß.

gar2 Adv

QUELLEN

Gutzeit 1877, 311
gar (Nebenwort), in gár nicht und gár nichts, ein verstärkendes Flickwort, von viel größerer Anwendung als in Deutschland; es hat den Wert von „durchaus“. Erwänt schon in 444. 1780. Haben Sie kalt? Gar nicht! st. durchaus nicht oder (einfach) nein; sich gar nicht vergnügt, gar nicht getanzt haben: das ist gar nicht wahr, st. nicht wahr. Haben Sie ihn schon gesehen nach seiner Krankheit? Nein, noch gar nicht, d. h. nein. N. ist angekommen; sind Sie bei ihm gewesen? Nein, ich bin gar nicht bei ihm gewesen. Haben Sie etwas gekauft?Gar nichts. Was haben Sie (woran leiden Sie, was ist Ihnen)? Gar nichts. — Es ging entzwei wie gár nichts, d. h. wie nichts, auf unerwartet leichte Weise. Das ist gar nichts wert, st. nichts wert; das heißt ja gar nichts (gegessen u. dgl.).
Warum nicht gar! d. h. das geht nicht an, davon geschieht nichts.
In der Wendung: das ist gar nicht übel u. dgl. (vgl. Grimms Wtb. 1322 d. γ) hat meist übel den Ton, wenn in diesen Worten der Sinn liegen soll: nicht eben übel; gar dagegen, wenn der Gegenstand als nicht übel, sondern als vortrefflich hervorgehoben werden soll. — Er ist nicht gar groß, nicht gerade, nicht besonders groß.


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