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abreißen V [s]
1. Vi 'abgenutzte Kleider tragen' et räbalduma
Ich reiße ganz ab
‣ Synonyme: abkankern, abkoddern, ablumpen
2. Vi de versiegen
die Narung (Milch) reißt ihr ab; die Narung ist ihr ganz abgerissen 'die Milch versiegt der Frau in der Brust' [Ausdruck der Frauen]
diese Kuh, wenn sie trächtig wird, reißt sehr schnell ab und ist dann 4 Monate trocken 'hört auf, Milch zu geben'
3. Vt Handw. 'das Maß abnehmen; die Richtung verzeichnen'
das Brett ist schlecht abgerissen 'ist zu lang, zu schmal geworden'
4. Vt de zeichnen, entwerfen; et visandama
die Zeichnung der Sonnenuhr richtig abreißen
5. Vi de aufhören; et lõppema
Die Arbeit dauert Tag für Tag und reißt überhaupt nicht mehr ab
6. Vt Stud. 'Geld verlangen und empfangen' et raha nõudma, raha võtma
Wieviel hat dir der Schneider für diesen Anzug abgerissen?
7. Vr de sich abmühen; et rügama
sich für einen od. um etwas abreißen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 14
abreißen. Man reißt ab; ich reiße ganz ab, d. h. meine Kleider reißen ab. In ders. Bed. werden die zl. Zw. abkankern, abkoddern, ablumpen gebraucht.

Gutzeit 1886, 13
abreißen. 2) die Narung (Milch) reißt ihr ab, d. h. die Milch versiegt der Frau in der Brust; die Narung ist ihr ganz abgerissen. Ausdruck der Frauen. — Von Kühen, aufhören Milch zu geben. Diese Kuh, wenn sie trächtig wird, reißt sehr schnell ab und ist dann 4 Monate trocken. — 3) bei Handwerkern, das Maß abnemen, die Richtung verzeichnen. Man sagt, das Brett ist schlecht abgerissen, wenn es zulang, zu schmal geworden. — 4) zeichnen. Die Zeichnung der Sonnenuhr richtig abreißen, 328, 59. — 5) sich für einen od. um etwas, abmühen.

Masing DBWB, 107
abreißen, st. (ápreis̅ən) 1. ┌ Geld verlangen und empfangen. Wieviel hat dir der Schneider für diesen Anzug abgerisen? stud. _ 2. † abgenutzte Kleider tragen. Ich reiße ganz ab. Gtz. I, 14. Jetzt nur part. abgerissen. _ 3. versiegen. Die Nahrung reißt ihr ab, die Milch versiegt der Frau in der Brust. Gtz. N 1886, 13. _ 4. aufhören, Milch zu geben. Wenn diese Kuh trächtig ist, reißt sie schnell ab. Gtz. N 1886, 13. _ 5. aufhören. Die Arbeit dauert Tag für Tag und reißt überhaupt nicht mehr ab. _ 6. sich a. für jem., um etw., sich abmühen. Gtz. N 1886, 13. _ 7. das Maß abnehmen, die Richtung verzeichnen. Handw. Das Brett ist schlecht abgerissen, zu schmal usw. geworden. Gtz. N 1886, 13. _ 8. zeichnen, entwerfen. Den Boden eines Fasses a., Böttch.

quackeln
‣ Varianten: quakkeln
'nutzlos verwenden' de verschwenden; et laristama (raha tühja-tähja peale kulutama)

QUELLEN

Bergmann 1785, 56
quackeln oder verquackeln f. leichtsinnig und unnütz verthun, vertändeln.

Gutzeit 1890, 413
quackeln, unnützlich anwenden oder verausgaben, Geld, 210; quackeln, auch verquackeln, d. i. unnützlich anwenden, verschwenden, vertändeln, Hupel; ebenso bei Stender: unnütz Geld ausgeben. — Mit Geld muss man nicht quackeln; er quackelt in unverantwortlicher Weise; bei seinem beständigen Quackeln hat er nie Geld. Ulmanns lett. Wtb. (411) hat lett. kakalaht und iskakalaht verschwenden, leichtsinnig verthun, provinc. verquackeln; bei Stender noch felend u. dem deutschen quackeln nachgebildet. In Aachen (162. J. 1838) quaggele, quangele und quankele: sein Geld verquaggeln, verschwenden, durchbringen, holl. kwakkelen. — Das Wort bezieht sich bei uns nicht auf ein Verschwendenoder unnützes Verausgaben von Geld überhaupt, sondern ein Vertun desselben in u. für Kleinigkeiten. In ähnlichem Sinn: plempern. Das Wort in der angegebenen Bedeutung ist durchaus nicht als „provinciell“ anzusehen; es ist bei Deutschen in ganz Russland gebräuchlich.
Sallmann (390 c. 38) gibt für quakkeln die Bed. an: in Kleinigkeiten Tauschhandel treiben, knausern, [eig. im Schwatzen kein Ende finden]. Beide Bed. müssen Estland eigentümlich sein. Die erste entspricht dem rheinischen quankele trödeln, durch Tauschhandel verschwenden; die zweite der unter 3) in Grimms Wtb. verzeichneten: knausern bei Kauf und Verkauf — nach Schmidt's westerwäld. Idioticon und Quackler(ebda): ein Knauser, der weit unter dem Wert bietet und beim Bezahlen immer noch etwas abziehen will. Ebenso im Nassauischen.
In Aachen (162) wird quaggele auch vom Wetter gebraucht: veränderlich sein, bald frieren und bald thauen; von Menschen: bald krank, bald gesund sein.— In Ostpreußen (476) bedeutet quakkeln: Unnützes, Unbedeutendes sprechen, Quackelei: unnützes, unbedachtes Geschwätz, und Quackeler: Schwätzer, unzuverlässiger Mensch. Dieselben Bedeutungen hat mnd. quackelen, schwatzen, krächzen und Quackelie unnützes Geschwätz.
Das Wort scheint sich wiederzufinden in hd. gageln, gaggeln, kakelen, d. i. tändeln, gaukeln.

Seemann von Jesersky 1913, 160
quackeln, nutzlos verwenden, unnütze Reden führen, verquackeln, vergeuden für nichtige Dinge.


QUELLEN (Informanten)

quackeln 'schwatzen, unüberlegt sprechen' Pernau
quakkeln 'unüberlegt sprechen' Riga

Ra
{estn. raha 'Geld'}
‣ Belege: Reval (16. Jh.)
de Geld; et raha; lv nauda
karietze ra 'Hirtengeld'
mara 'Landgeld'
owe ra 'Hofgeld'

QUELLEN

Kiparsky 1936, 64
ra 'Geld' ‹ estn. raha id. Meist nur in Zusammensetzungen: karietze ra 'Hirtengeld' (estn. karjas 'Hirt'), mara 'Landgeld' (estn. maa 'Land'), owe ra 'Hofgeld' (estn. hoov 'Hof'). Belege für Reval aus den Jahren 1505-1507 bei JOHANSEN Das älteste Wackenbuch des Revaler St. Johannis-Siechenhauses S. 61, 62, 64.


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