Bier das
▫ deutsches oder schwedisches Bier 'Bier, das im Kessel gekocht wird'
▫ warmes Bier
‣ vgl Bauerbier, Bouteillen-Bier, Braunbier, Bruderbier, Doppelbier, Dünnbier, Eisbier, Eiskellerbier, Fassbier, Gesellenbier, Hahnchenbier, Kesselbier, Kindelbier, Köstingsbier, Krugbier, Landbier, Sachtebier, Schwachbier, Stofbier, Tafelbier
► QUELLEN
Hupel 1795a, 24f.
Bier nennen wir deutsches oder schwedisches, wenn es im Kessel gekocht; aber Bauer-Bier, wenn es blos mit glüenden Steinen gebrauet; und Krugsbier, wenn es von gewöhnlichen braunen Malz gemacht ist; da hingegen das weisse oder blasse Malz ...blasses Bier giebt. Tafelbier unterscheidet sich durch seine Schwäche; aber das Eiskellerbier durch Stärke und größere Bitterkeit.
Gutzeit 1859, 132
Bier Man unterscheidet zu Hupels Zeiten deutsches oder schwedisches, wenn es im Kessel gekocht wird; Bauerbier, wenn es nur auf glühenden Steinen gebraut wird; Krugsbier, von gewöhnlichem, braunem Malz, für die Krüge, Tafelbier, Tischbier; Eiskellerbier, das sich durch Stärke und Bitterkeit auszeichnet.
Sallmann 1880, 116
Bier. Es wird unterschieden zwischen Bauerbier, das nur auf glühenden Steinen gebraut wird; Gutsbier, das auf den Güten [?] gebraut wird, Krugsbier von gewöhnlichem, braunem Malz, für die Krüge, Tisch- oder Tafelbier für den herrschaftlichen Tisch, bairisch Bier stärker gebrautes Doppelbier. Auch wird unterschieden zwischen Stof- und Flaschenbier.
Gutzeit 1886, 144
Bier Schübeler (Pflanzenwelt Norwegens, Christiania 1875) sagt S. 224: „es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Kunst das Bier mit Hopfen zu würzen von Deutschland nach Norwegen eingeführt wurde. Denn die altnorwegische Benennung des stärkeren bei den Gastmählern gebrauchten Bieres bjórr ist offenbar der deutschen Sprache entlehnt; dagegen wurde das zum täglichen Gebrauche bestimmte schwächere genannt Bier öl oder mungått genannt, welche Benennungen einfache Appellativa sind und lediglich so viel als „Getränke“ bedeuten.“ Dasselbe ist wol auch von dem engl. Ale anzunemen, welches seit Ende des 8. Jahrh. genannt wird. Wie sollte nun dasselbe Wort zu den Esten und Letten gelangt sein, da sie das Bier doch wahrscheinlich von den Deutschen kennen lernten und das deutsche Wort Aufname hätte finden können? Es scheint daher ebenso bedenklich, die lettischen u. estnischen Ausdrücke allus = öllu = ollut u. das veraltete russ. олуй (Bier) aus England od. Scandinawien übernommen anzusehen, als Ale u. Öl der Norweger mit oleum zusammenzubringen, das doch niemals Getränk gewesen und auch keine Ähnlichkeit in seinem Wesen mit Bier hat. - Insbesondere erregt noch die Bemerkung in Grimms Wtb. S. 1822 Zweifel, „dass das End-r in Bier das älteste Beispiel eines in die deutsche Wortform gezogenen infantivischen r sei, deren wir später so viel aus dem Romanischen holten.“ Kann denn das End-r nicht ebenso gut dem Hauptworte Bier angehören, wie andern deutschen Hauptwörtern auf r? In einer späteren Erläuterung (Wtb. unter brauen) findet Grimm seine Herleitung von bibere doch fraglich u. es kann bemerkt werden, dass die Gestaltungen des W. Bier in anderen als dem hochd. Sprachzweige mit bibere nichts als das b gemein haben: ags. beor, mnd. bêr u. beir. Das brem. Wtb. weist als Ursprungswort auf ags. bere Gerste. vgl. russ. пиръ Schmaus.
Warmes Bier st. Biersuppe, Hupel (444. 1780 u. 1818), Warmbier?
Unter den nach Riga gebrachten Bierarten finden sich (1687 u. 1688): Rummel, Daus, Kniesnack. vgl. 174. 1812. 13.