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Erbarmung Interj
▫ Das wäre ihm völlig neu, rief der Pastor entsetzt und ließ sich mit häufigem Kopfschütteln und einem flehentlichen: Erbarmung!
DAZU:
‣ siehe auch Interjektionen
► QUELLEN
Eckardt 1904, 55
Erbarmung!
Dieser wunderliche Ausdruck des Erstaunens ist eigenartig rigisch. Man hört ihn sonst im Lande nicht, auch bei uns selten aus männlichem Munde. Er scheint eigens vom schönen Geschlecht und hier wieder insbesondere von den jüngeren Jahrgängen in Pacht genommen zu sein. Die Anfangssilbe wird gedehnt und akzentuiert gesprochen. Der Tonfall variiert, ist jedoch meist schmachtend und von einem Augenaufschlag begleitet, der eine leise Koketterie verrät. Es wird der beliebte Ausruf danach sehr verschieden, weil persönlich und nach Maßgabe der angewandten Mittel gewertet. Viele verurteilen ihn als geziert und läppisch, aber es gibt sicher welche, die, vom rechten Pfeil getroffen, dem entgegenhalten: „Pfui, ich finde ihn schrecklich nett!“
Seemann von Jesersky 1913, 116
Erbarmung, Interjektion, Ärbaarmung, das ist furchtbar schön! schrecklich nett!
Vegesack 1935, 359
Erbarmung! [ein Ausruf]